‚Unschärfe in Wahrnehmung von Benedikt XVI.‘ – Bischof von Limburg: Manche Kritik an Papst-Reise…
‚Unschärfe in Wahrnehmung von Benedikt XVI.‘ – Bischof von Limburg: Manche Kritik an Reise und Reden von Benedikt XVI. ist kurzsichtig
FRANKFURT / LIMBURG. Als ?zutiefst bewegend? hat Bischof Dr. Franz-Peter Tebartz-van Elst (Limburg) die Ansprachen, Eindrücke und Bilder der Reise Papst Benedikts XVI. in den Nahen Osten bezeichnet. Bischof Tebartz-van Elst betont, ?dass Papst Benedikt an den heiligen Stätten steht, betend, als Pilger ? so begegnet er den Menschen im Heiligen Land. In großer persönlicher Bescheidenheit, aber in ebenso deutlicher und bewundernswerter Klarheit? beziehe er für die Kirche Position und gebe der Freudenbotschaft des Evangeliums sein Gesicht. ?Von diesem großartigen Zeugnis des Glaubens können und dürfen wir uns in diesen Tagen auf besondere Weise ergreifen lassen?, schreibt der Bischof von Limburg in einem Beitrag, der am Donnerstag (14.) in der Frankfurter Neuen Presse (FNP) nachzulesen ist. Manche Kritik, die in diesen Tagen zum Besuch des Papstes und seinen Ansprachen zu lesen sei, bewertet Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst als verfehlt und kurzsichtig. Sie werde der schwierigen Mission des Papstes im Nahen Osten nicht gerecht. Hier der Wortlaut des Gastbeitrages (http://bit.ly/19BLUV ) des Bischofs von Limburg:
?Zeitungen kommentieren den Besuch von Papst Benedikt XVI. im Heiligen Land sehr unterschiedlich. Doch in einem Punkt sind sich alle einig: Der aus Deutschland stammende Pontifex muss beim Brückenbau im Nahen Osten einen schwierigen Balance-Akt vollbringen. So schreibt Paul Badde, der als einer der bestinformierten Vatikanjournalisten gilt: «Eigentlich hat Benedikt XVI. hier keine Chance, doch er nutzt sie bestens.»
«Das Aussprechen der Wahrheit ist zumeist unbequem und vielfach gefährlich», kommentiert Rafael Seligmann. In seinem Beitrag in dieser Zeitung stellt der Publizist und Zeithistoriker klar: «Niemand ist befugt vom Papst, zumal während dessen Pilgerfahrt ins Heilige Land, politische Statements einfordern.» Seligmanns Wunsch nach «Aufforderung an alle Staaten und Parteien im Nahen Osten zur Gewaltlosigkeit» hat Benedikt XVI. auf eindrucksvolle Weise erfüllt.
Manche Kritik, die in diesen Tagen zum Besuch des Papstes uns seinen Ansprachen zu lesen ist, ist kurzsichtig. Spätere Generationen werden besser beurteilen können, welche Rolle der Papst aus Deutschland für die Weiterentwicklung der christlich-jüdischen Beziehungen und den Frieden auf dem Globus gespielt hat. Mit seinem Besuch in Israel setzt Benedikt XVI. den kontinuierlichen und unaufgebbaren Dialog der katholischen Kirche mit dem Judentum fort ? nicht nur mit Ansprachen, sondern auch durch die Erinnerung in Stille, als Verneigung vor den Opfern des Holocaust. Benedikt XVI. hat die Verpflichtung der Kirche besiegelt, immer an der Seite der Opfer zu stehen.
Wer kurzfristig auf Schlagzeilen schielt, läuft Gefahr einer ungerechtfertigten Kritik an Benedikt XVI. unkritisch zu folgen. Menschen mit etwas Weitblick werden jedoch nicht daran Anstoß nehmen, dass der Heilige Vater nicht in jeder Ansprache ständig alle Themen wiederholt, zu denen er sich bereits an anderer Stelle in großer Klarheit geäußert hat. Es gibt (nicht nur in Deutschland) eine seltsame Form der Unschärfe und Kurzsichtigkeit in der Wahrnehmung von Papst Benedikt XVI. Zuweilen lässt sich sogar der Eindruck gewinnen, als gäbe es eine regelrechte «Lust an der Kritik».
Im März durfte ich mit einer Gruppe von hundert Pilgern aus unserem Bistum Limburg unterwegs auf den Spuren Jesu sein ? auch in Jerusalem. Wir haben dort die Klagemauer und den Tempelberg besucht und konnten spüren, wie sehr Jerusalem eine Stadt des Gebetes ist. Viele Katholiken, die bei dieser Pilgerreise dabei waren, beten deshalb nun täglich für Papst Benedikt XVI. und das Gelingen seiner Nahost-Reise. Mich hat es tief bewegt, unseren Heiligen Vater an der Klagemauer für den Frieden in Jerusalem beten zu sehen ? in aller Stille. Wir sollten Benedikt XVI. in seinem Einsatz für Frieden und Verständigung wohlwollend begleiten ? auch durch dieses Gebet, dass er selbst gesprochen und dann in die Ritzen der Klagemauer gesteckt hat:
«Gott aller Zeiten, bei meinem Besuch in Jerusalem, der ?Stadt des Friedens?, geistliche Heimat für Juden, Christen und Muslime gleichermaßen, bringe ich vor dich die Freuden, die Hoffnungen und das Streben, die Prüfungen, das Leiden und den Schmerz deines ganzen Volkes auf der ganzen Erde.
Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs, erhöre den Schrei der Gequälten, der Geängstigten, der Beraubten; sende deinen Frieden über dieses Heilige Land, über den Nahen Osten, über die ganze Menschheitsfamilie (?).»
Hintergrund:
Die Diözese Limburg informiert auch im Internet (www.bistumlimburg.de) und im Kurznachrichtendienst Twitter (twitter.com/BistumLimburg) über die Nahost-Reise von Benedikt XVI. Pilger aus dem Bistum Limburg hatten bereits im März eine Friedenskerze nach Jerusalem gebracht: Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst überreichte sie in einem Gottesdienst an Benedikt Lindemann, den Abt der Dormitio-Abtei auf dem Berg Zion. Nun leuchtet diese Friedenskerze in der Dormitiokirche, in der täglich für Frieden gebetet wird. Im Herbst haben Pilger aus dem Bistum Limburg bei einer Wallfahrt mit den Domchören die Möglichkeit, am 11. Oktober 2009 Papst Benedikt XVI. zu erleben und bei der Heiligsprechung von Pater Damian De Veuster SSCC (1840-1889) dabei zu sein. Informationen dazu sind im Internet zu finden unter: www.damian.sscc.de.
Pressekontakt:
Robert G. Eberle
Leiter Informations- und Öffentlichkeitsarbeit des Bistums Limburg
Roßmarkt 4
65549 Limburg
Tel.: 06431-295277
Fax.: 06431-295481
email: r.eberle@bistumlimburg.de
homepage: http://www.bistumlimburg.de
‚Unschärfe in Wahrnehmung von Benedikt XVI.‘ – Bischof von Limburg: Manche Kritik an Reise und Reden von Benedikt XVI. ist kurzsichtig
FRANKFURT / LIMBURG. Als ?zutiefst bewegend? hat Bischof Dr. Franz-Peter Tebartz-van Elst (Limburg) die Ansprachen, Eindrücke und Bilder der Reise Papst Benedikts XVI. in den Nahen Osten bezeichnet. Bischof Tebartz-van Elst betont, ?dass Papst Benedikt an den heiligen Stätten steht, betend, als Pilger ? so begegnet er den Menschen im Heiligen Land. In großer persönlicher Bescheidenheit, aber in ebenso deutlicher und bewundernswerter Klarheit? beziehe er für die Kirche Position und gebe der Freudenbotschaft des Evangeliums sein Gesicht. ?Von diesem großartigen Zeugnis des Glaubens können und dürfen wir uns in diesen Tagen auf besondere Weise ergreifen lassen?, schreibt der Bischof von Limburg in einem Beitrag, der am Donnerstag (14.) in der Frankfurter Neuen Presse (FNP) nachzulesen ist. Manche Kritik, die in diesen Tagen zum Besuch des Papstes und seinen Ansprachen zu lesen sei, bewertet Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst als verfehlt und kurzsichtig. Sie werde der schwierigen Mission des Papstes im Nahen Osten nicht gerecht. Hier der Wortlaut des Gastbeitrages (http://bit.ly/19BLUV ) des Bischofs von Limburg:
?Zeitungen kommentieren den Besuch von Papst Benedikt XVI. im Heiligen Land sehr unterschiedlich. Doch in einem Punkt sind sich alle einig: Der aus Deutschland stammende Pontifex muss beim Brückenbau im Nahen Osten einen schwierigen Balance-Akt vollbringen. So schreibt Paul Badde, der als einer der bestinformierten Vatikanjournalisten gilt: «Eigentlich hat Benedikt XVI. hier keine Chance, doch er nutzt sie bestens.»
«Das Aussprechen der Wahrheit ist zumeist unbequem und vielfach gefährlich», kommentiert Rafael Seligmann. In seinem Beitrag in dieser Zeitung stellt der Publizist und Zeithistoriker klar: «Niemand ist befugt vom Papst, zumal während dessen Pilgerfahrt ins Heilige Land, politische Statements einfordern.» Seligmanns Wunsch nach «Aufforderung an alle Staaten und Parteien im Nahen Osten zur Gewaltlosigkeit» hat Benedikt XVI. auf eindrucksvolle Weise erfüllt.
Manche Kritik, die in diesen Tagen zum Besuch des Papstes uns seinen Ansprachen zu lesen ist, ist kurzsichtig. Spätere Generationen werden besser beurteilen können, welche Rolle der Papst aus Deutschland für die Weiterentwicklung der christlich-jüdischen Beziehungen und den Frieden auf dem Globus gespielt hat. Mit seinem Besuch in Israel setzt Benedikt XVI. den kontinuierlichen und unaufgebbaren Dialog der katholischen Kirche mit dem Judentum fort ? nicht nur mit Ansprachen, sondern auch durch die Erinnerung in Stille, als Verneigung vor den Opfern des Holocaust. Benedikt XVI. hat die Verpflichtung der Kirche besiegelt, immer an der Seite der Opfer zu stehen.
Wer kurzfristig auf Schlagzeilen schielt, läuft Gefahr einer ungerechtfertigten Kritik an Benedikt XVI. unkritisch zu folgen. Menschen mit etwas Weitblick werden jedoch nicht daran Anstoß nehmen, dass der Heilige Vater nicht in jeder Ansprache ständig alle Themen wiederholt, zu denen er sich bereits an anderer Stelle in großer Klarheit geäußert hat. Es gibt (nicht nur in Deutschland) eine seltsame Form der Unschärfe und Kurzsichtigkeit in der Wahrnehmung von Papst Benedikt XVI. Zuweilen lässt sich sogar der Eindruck gewinnen, als gäbe es eine regelrechte «Lust an der Kritik».
Im März durfte ich mit einer Gruppe von hundert Pilgern aus unserem Bistum Limburg unterwegs auf den Spuren Jesu sein ? auch in Jerusalem. Wir haben dort die Klagemauer und den Tempelberg besucht und konnten spüren, wie sehr Jerusalem eine Stadt des Gebetes ist. Viele Katholiken, die bei dieser Pilgerreise dabei waren, beten deshalb nun täglich für Papst Benedikt XVI. und das Gelingen seiner Nahost-Reise. Mich hat es tief bewegt, unseren Heiligen Vater an der Klagemauer für den Frieden in Jerusalem beten zu sehen ? in aller Stille. Wir sollten Benedikt XVI. in seinem Einsatz für Frieden und Verständigung wohlwollend begleiten ? auch durch dieses Gebet, dass er selbst gesprochen und dann in die Ritzen der Klagemauer gesteckt hat:
«Gott aller Zeiten, bei meinem Besuch in Jerusalem, der ?Stadt des Friedens?, geistliche Heimat für Juden, Christen und Muslime gleichermaßen, bringe ich vor dich die Freuden, die Hoffnungen und das Streben, die Prüfungen, das Leiden und den Schmerz deines ganzen Volkes auf der ganzen Erde.
Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs, erhöre den Schrei der Gequälten, der Geängstigten, der Beraubten; sende deinen Frieden über dieses Heilige Land, über den Nahen Osten, über die ganze Menschheitsfamilie (?).»
Hintergrund:
Die Diözese Limburg informiert auch im Internet (www.bistumlimburg.de) und im Kurznachrichtendienst Twitter (twitter.com/BistumLimburg) über die Nahost-Reise von Benedikt XVI. Pilger aus dem Bistum Limburg hatten bereits im März eine Friedenskerze nach Jerusalem gebracht: Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst überreichte sie in einem Gottesdienst an Benedikt Lindemann, den Abt der Dormitio-Abtei auf dem Berg Zion. Nun leuchtet diese Friedenskerze in der Dormitiokirche, in der täglich für Frieden gebetet wird. Im Herbst haben Pilger aus dem Bistum Limburg bei einer Wallfahrt mit den Domchören die Möglichkeit, am 11. Oktober 2009 Papst Benedikt XVI. zu erleben und bei der Heiligsprechung von Pater Damian De Veuster SSCC (1840-1889) dabei zu sein. Informationen dazu sind im Internet zu finden unter: www.damian.sscc.de.
Pressekontakt:
Robert G. Eberle
Leiter Informations- und Öffentlichkeitsarbeit des Bistums Limburg
Roßmarkt 4
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Tel.: 06431-295277
Fax.: 06431-295481
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