‚Hans Bausch hat Maßstäbe gesetzt, die heute noch gelten‘

Stuttgart (pressrelations) –

„Hans Bausch hat Maßstäbe gesetzt, die heute noch gelten“

SWR-Intendant Peter Boudgoust würdigt ehemaligen SDR-Intendanten

Stuttgart. Intendant, Medienhistoriker, Journalist und Kunstförderer – die Liste seines Engagements ist lang: Über 30 Jahre hat Hans Bausch den Süddeutschen Rundfunk (SDR) als Intendant geleitet und für einen unabhängigen öffentlichrechtlichen Rundfunk gefochten. Am 23. Dezember wäre er 90 Jahre alt geworden. SWR-Intendant Peter Boudgoust sagt über seine Lebensleistung: „Die Weichen für unser demokratisches Mediensystem wurden in der Vergangenheit gestellt. Die Herausforderungen als Medienmanager mögen heute andere sein, aber unser Ziel, zur Meinungs- und Pressefreiheit beizutragen, hat sich nicht verändert. Hans Bausch hat Maßstäbe gesetzt, die für uns auch heute noch gelten.“

In seiner über 30-jährigen Amtszeit (1958-1989), in der er dreimal den ARD- Vorsitz inne hatte, war der leidenschaftliche Journalist ein unbeirrbarer Verfechter der politischen Autonomie. Mit Blick auf die Instrumentalisierung und Gleichschaltung der Presse im national-sozialistischen Deutschland hat sich Bausch von Anfang an gegen politische Vereinnahmungen oder Beeinflussungen des Rundfunks gestemmt. Er sah ihn als kritisches Gegenüber des Staates. In medien- und programmpolitischen Fragen war er ein Kämpfer für die Meinungsvielfalt. In ihr sah er den Garanten für die Mündigkeit der Bürgerinnen und Bürger. Er focht mit Worten und scheute keine Auseinandersetzung – weder mit hauseigenen Redaktionen noch mit Gremien oder der öffentlichen Meinung.

Standfest, souverän und überzeugend. In seine Ägide fiel die Weiterentwicklung der bundesdeutschen Rundfunklandschaft, von der Einführung des Zweiten Deutschen Fernsehens (1961) bis zum dualen Rundfunksystem (1985). Er war entscheidend am Aufbau des SDR-Radioprogramms beteiligt und hat sein theoretisches Wissen in zahlreichen Schriften und einer mehrbändigen Rundfunkgeschichte niedergelegt. Seine Unbezwingbarkeit hat viele Zeitgenossen beeindruckt.

Wer heute Radiointerviews oder Gespräche im Fernsehen mit ihm hört, kann erkennen, dass es große Traditionslinien zwischen der Gegenwart und Vergangenheit des öffentlichrechtlichen Rundfunks gibt. Zwar war die Fusion zwischen SDR und SWF noch nicht in Sicht, aber der Anspruch, Programme für alle Hörer und Zuschauer zu machen, war der gleiche. Und auch ohne die Digitalisierung der Medien stand der Erhalt der Pressefreiheit im Mittelpunkt medienpolitischer Überlegungen.

Hans Bausch hatte eine klare Position. Es war die unermüdliche Verteidigung der Unabhängigkeit und Freiheit des öffentlich-rechtlichen Rundfunks, die ihn zu einem Ausnahme-Intendanten werden ließ. Und es erklärt, warum er sein Amt so lange erfolgreich ausübte. Der SWR-Intendant Peter Boudgoust sieht darin eine Brücke in die Zukunft: „Die Entwicklung der Medien hat uns vor unterschiedliche Probleme gestellt, aber wir handeln aus dem gleichen Geist heraus – der Gesellschaft verpflichtet zu sein.“ Hans Bausch hatte noch zu Lebzeiten die Verdienstmedaille des Landes Baden-
Württemberg erhalten. Er ist am 23.11.1991 in Bühl gestorben.

Weitere Informationen
www.swr.de/unternehmen/wer-wir-sind/hans-bausch

Pressekontakt: Wolfgang Utz, Tel 0711/929-1030, E-Mail:
wolfgang.utz@swr.de'Hans Bausch hat Maßstäbe gesetzt, die heute noch gelten'

Stuttgart (pressrelations) –

„Hans Bausch hat Maßstäbe gesetzt, die heute noch gelten“

SWR-Intendant Peter Boudgoust würdigt ehemaligen SDR-Intendanten

Stuttgart. Intendant, Medienhistoriker, Journalist und Kunstförderer – die Liste seines Engagements ist lang: Über 30 Jahre hat Hans Bausch den Süddeutschen Rundfunk (SDR) als Intendant geleitet und für einen unabhängigen öffentlichrechtlichen Rundfunk gefochten. Am 23. Dezember wäre er 90 Jahre alt geworden. SWR-Intendant Peter Boudgoust sagt über seine Lebensleistung: „Die Weichen für unser demokratisches Mediensystem wurden in der Vergangenheit gestellt. Die Herausforderungen als Medienmanager mögen heute andere sein, aber unser Ziel, zur Meinungs- und Pressefreiheit beizutragen, hat sich nicht verändert. Hans Bausch hat Maßstäbe gesetzt, die für uns auch heute noch gelten.“

In seiner über 30-jährigen Amtszeit (1958-1989), in der er dreimal den ARD- Vorsitz inne hatte, war der leidenschaftliche Journalist ein unbeirrbarer Verfechter der politischen Autonomie. Mit Blick auf die Instrumentalisierung und Gleichschaltung der Presse im national-sozialistischen Deutschland hat sich Bausch von Anfang an gegen politische Vereinnahmungen oder Beeinflussungen des Rundfunks gestemmt. Er sah ihn als kritisches Gegenüber des Staates. In medien- und programmpolitischen Fragen war er ein Kämpfer für die Meinungsvielfalt. In ihr sah er den Garanten für die Mündigkeit der Bürgerinnen und Bürger. Er focht mit Worten und scheute keine Auseinandersetzung – weder mit hauseigenen Redaktionen noch mit Gremien oder der öffentlichen Meinung.

Standfest, souverän und überzeugend. In seine Ägide fiel die Weiterentwicklung der bundesdeutschen Rundfunklandschaft, von der Einführung des Zweiten Deutschen Fernsehens (1961) bis zum dualen Rundfunksystem (1985). Er war entscheidend am Aufbau des SDR-Radioprogramms beteiligt und hat sein theoretisches Wissen in zahlreichen Schriften und einer mehrbändigen Rundfunkgeschichte niedergelegt. Seine Unbezwingbarkeit hat viele Zeitgenossen beeindruckt.

Wer heute Radiointerviews oder Gespräche im Fernsehen mit ihm hört, kann erkennen, dass es große Traditionslinien zwischen der Gegenwart und Vergangenheit des öffentlichrechtlichen Rundfunks gibt. Zwar war die Fusion zwischen SDR und SWF noch nicht in Sicht, aber der Anspruch, Programme für alle Hörer und Zuschauer zu machen, war der gleiche. Und auch ohne die Digitalisierung der Medien stand der Erhalt der Pressefreiheit im Mittelpunkt medienpolitischer Überlegungen.

Hans Bausch hatte eine klare Position. Es war die unermüdliche Verteidigung der Unabhängigkeit und Freiheit des öffentlich-rechtlichen Rundfunks, die ihn zu einem Ausnahme-Intendanten werden ließ. Und es erklärt, warum er sein Amt so lange erfolgreich ausübte. Der SWR-Intendant Peter Boudgoust sieht darin eine Brücke in die Zukunft: „Die Entwicklung der Medien hat uns vor unterschiedliche Probleme gestellt, aber wir handeln aus dem gleichen Geist heraus – der Gesellschaft verpflichtet zu sein.“ Hans Bausch hatte noch zu Lebzeiten die Verdienstmedaille des Landes Baden-
Württemberg erhalten. Er ist am 23.11.1991 in Bühl gestorben.

Weitere Informationen
www.swr.de/unternehmen/wer-wir-sind/hans-bausch

Pressekontakt: Wolfgang Utz, Tel 0711/929-1030, E-Mail:
wolfgang.utz@swr.de'Hans Bausch hat Maßstäbe gesetzt, die heute noch gelten'