Naturgemälde von Georg Forster in Gefahr – ZDF-Kulturmagazin ‚aspekte‘ berichtet über…

Mainz –

Naturgemälde von Georg Forster in Gefahr – ZDF-Kulturmagazin „aspekte“ berichtet über ramponierte Werke in Gotha

Südseebilder des literarischen Forschungsreisenden Georg Forster, die im thüringischen Gotha aufbewahrt werden, sind in einem desolaten Zustand. Das ZDF-Kulturmagazin „aspekte“ berichtet am Freitag, 8. Mai 2009, 22.30 Uhr, dass 26 Panorama-Abbildungen exotischer Vögel und Säugetiere, die Georg Forster 1775 für den britischen König mit Wasserfarben auf Pergament brachte, starke Verwellungen aufweisen und deren Farbe teilweise abplatzt. Die leuchtenden Deckfarbengemälde, die der deutsche Naturforscher und Aufklärer Georg Forster auf Captain Cooks zweiter Weltumseglung im Pazifik anfertigte, gelten als die schönsten Naturansichten von den Entdeckungsfahrten des berühmten britischen Seefahrers. Dennoch zögert die Leitung der Gothaer Forschungsbibliothek seit Jahren, notwendige Restaurierungsarbeiten einzuleiten.

Dass sich Forsters Südseebilder heute in desolatem Zustand präsentieren, führt Kathrin Paasch, die Leiterin der Forschungsbibliothek Gotha, auf das Alter der Pergamente zurück. „Es ist definitiv der Zahn der Zeit, der hier nagt“, so die Archivleiterin. „aspekte“-Recherchen ergaben dagegen, dass Fehler der Bibliothek die Beschädigungen auslösten. Anfang der neunziger Jahre wurden die Forster-Gemälde aus ihrem ursprünglichen schützenden Bucheinband gelöst und für eine Ausstellung in Passepartouts eingeklebt. Seit fast zwanzig Jahren sind die empfindlichen Pergamente so aber viel stärkeren Klimaschwankungen ausgesetzt als in den Jahrhunderten zuvor.

Das bestätigen auch führende deutsche Restaurierungsexperten. „Es handelt sich eindeutig um einen Fehler der Lagerung der Bilder in Passepartouts. Die Bilder haben Feuchtigkeit abbekommen – und das ist für Pergament schwierig“, so Robert Fuchs, Professor am Institut für Restaurierungswissenschaft Köln. „Die Pergamente müssen dringend aus ihren Rahmen herausgenommen werden“, meint Prof. Helwig Schmidt-Glintzer, Direktor der Herzog August Bibliothek in Wolfenbüttel.

Die Bilder entstanden auf Cooks entbehrungsreicher Entdeckungsreise in den Weiten des Südpazifik und kamen vor über zweihundert Jahren durch persönliche Vermittlung Goethes von London in die exklusive Sammlung der Gothaer Herzöge. 1945 ließ Stalin die Forster-Blätter als Beutekunst nach Russland bringen, wo sie in den Archiven der Leningrader Akademie der Wissenschaften landeten, bis sie 1956 nach Gotha zurückgegeben wurden.

ZDF-Pressestelle
Telefon: (06131) 70 2120, -2121
e-mail: presse@zdf.de

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Naturgemälde von Georg Forster in Gefahr – ZDF-Kulturmagazin „aspekte“ berichtet über ramponierte Werke in Gotha

Südseebilder des literarischen Forschungsreisenden Georg Forster, die im thüringischen Gotha aufbewahrt werden, sind in einem desolaten Zustand. Das ZDF-Kulturmagazin „aspekte“ berichtet am Freitag, 8. Mai 2009, 22.30 Uhr, dass 26 Panorama-Abbildungen exotischer Vögel und Säugetiere, die Georg Forster 1775 für den britischen König mit Wasserfarben auf Pergament brachte, starke Verwellungen aufweisen und deren Farbe teilweise abplatzt. Die leuchtenden Deckfarbengemälde, die der deutsche Naturforscher und Aufklärer Georg Forster auf Captain Cooks zweiter Weltumseglung im Pazifik anfertigte, gelten als die schönsten Naturansichten von den Entdeckungsfahrten des berühmten britischen Seefahrers. Dennoch zögert die Leitung der Gothaer Forschungsbibliothek seit Jahren, notwendige Restaurierungsarbeiten einzuleiten.

Dass sich Forsters Südseebilder heute in desolatem Zustand präsentieren, führt Kathrin Paasch, die Leiterin der Forschungsbibliothek Gotha, auf das Alter der Pergamente zurück. „Es ist definitiv der Zahn der Zeit, der hier nagt“, so die Archivleiterin. „aspekte“-Recherchen ergaben dagegen, dass Fehler der Bibliothek die Beschädigungen auslösten. Anfang der neunziger Jahre wurden die Forster-Gemälde aus ihrem ursprünglichen schützenden Bucheinband gelöst und für eine Ausstellung in Passepartouts eingeklebt. Seit fast zwanzig Jahren sind die empfindlichen Pergamente so aber viel stärkeren Klimaschwankungen ausgesetzt als in den Jahrhunderten zuvor.

Das bestätigen auch führende deutsche Restaurierungsexperten. „Es handelt sich eindeutig um einen Fehler der Lagerung der Bilder in Passepartouts. Die Bilder haben Feuchtigkeit abbekommen – und das ist für Pergament schwierig“, so Robert Fuchs, Professor am Institut für Restaurierungswissenschaft Köln. „Die Pergamente müssen dringend aus ihren Rahmen herausgenommen werden“, meint Prof. Helwig Schmidt-Glintzer, Direktor der Herzog August Bibliothek in Wolfenbüttel.

Die Bilder entstanden auf Cooks entbehrungsreicher Entdeckungsreise in den Weiten des Südpazifik und kamen vor über zweihundert Jahren durch persönliche Vermittlung Goethes von London in die exklusive Sammlung der Gothaer Herzöge. 1945 ließ Stalin die Forster-Blätter als Beutekunst nach Russland bringen, wo sie in den Archiven der Leningrader Akademie der Wissenschaften landeten, bis sie 1956 nach Gotha zurückgegeben wurden.

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