Boudgoust: Sorgfalt geht vor Schnelligkeit SWR-Intendant äußert sich zur Berichterstattung zum…
Boudgoust: Sorgfalt geht vor Schnelligkeit SWR-Intendant äußert sich zur Berichterstattung zum Amoklauf in Winnenden
Mainz. Der Intendant des Südwestrundfunks (SWR) Peter Boudgoust würdigte bei der Sitzung des Rundfunkrats am Freitag, 27. März 2009, in Mainz die Berichterstattung des Senders zum Amoklauf eines 17-Jährigen in Winnenden und Wendlingen. Boudgoust: „Der SWR ist in diesen Tagen nach einem Grundgebot der Nachrichtenberichterstattung
vorgegangen: Sorgfalt geht vor Schnelligkeit. Wir haben erst recherchiert und dann gesendet. Und wir haben bewusst auf bestimmte Bilder verzichtet, weil wir auch eine Verantwortung haben für das Schutzbedürfnis von trauernden Angehörigen.“ Boudgoust weiter: „Vor diesem Hintergrund finde ich die Frage mancher Zeitungen, welcher Sender wie früh die spektakulärsten Bilder vom Tatort gezeigt hat, geradezu geschmacklos.“
Der SWR-Intendant erklärte, dass die Reporterinnen und Reporter vor einer großen Herausforderung gestanden hätten.
Sie mussten schnell und präzise berichten, denn es gebe ein berechtigtes Interesse der Öffentlichkeit nach Information und Aufklärung. Boudgoust: „Unsere Reporter mussten gleichzeitig aber auch besondere Sensibilität walten lassen.
Ganz Winnenden war in diesen Tagen erst in Schock, dann in Trauer. Im Umgang mit den Menschen in Winnenden mussten nicht nur Polizei, medizinische Betreuer und Notfallseelsorger den richtigen Ton finden, sondern auch die Journalisten.“
Boudgoust kündigte an, die Berichterstattung des SWR im Fernsehen, im Hörfunk und im Internet werde intern noch einmal gründlich aufgearbeitet: „Wir haben aufrichtig den richtigen Umgang mit einer Situation gesucht, von der wir alle wissen, dass es diesen „richtigen“ Umgang eigentlich gar nicht gibt, weil das Ereignis unsere Vernunft übersteigt und weil wir alle eigentlich nicht begreifen, wie so etwas passieren kann. Aber gerade diese Aufrichtigkeit hat mich bei dem, was ich vom SWR gesehen und gehört habe, persönlich beeindruckt. Und ich glaube, wir als öffentlich-rechtlicher Sender müssen gerade in einer solchen Ausnahmesituation in besonderer Weise offen und ehrlich sein. Alles andere wäre Heuchelei.“
Pressekontakt: Wolfgang Utz, Tel.: 07221/929-2785, E-Mail: wolfgang.utz@swr.de
Boudgoust: Sorgfalt geht vor Schnelligkeit SWR-Intendant äußert sich zur Berichterstattung zum Amoklauf in Winnenden
Mainz. Der Intendant des Südwestrundfunks (SWR) Peter Boudgoust würdigte bei der Sitzung des Rundfunkrats am Freitag, 27. März 2009, in Mainz die Berichterstattung des Senders zum Amoklauf eines 17-Jährigen in Winnenden und Wendlingen. Boudgoust: „Der SWR ist in diesen Tagen nach einem Grundgebot der Nachrichtenberichterstattung
vorgegangen: Sorgfalt geht vor Schnelligkeit. Wir haben erst recherchiert und dann gesendet. Und wir haben bewusst auf bestimmte Bilder verzichtet, weil wir auch eine Verantwortung haben für das Schutzbedürfnis von trauernden Angehörigen.“ Boudgoust weiter: „Vor diesem Hintergrund finde ich die Frage mancher Zeitungen, welcher Sender wie früh die spektakulärsten Bilder vom Tatort gezeigt hat, geradezu geschmacklos.“
Der SWR-Intendant erklärte, dass die Reporterinnen und Reporter vor einer großen Herausforderung gestanden hätten.
Sie mussten schnell und präzise berichten, denn es gebe ein berechtigtes Interesse der Öffentlichkeit nach Information und Aufklärung. Boudgoust: „Unsere Reporter mussten gleichzeitig aber auch besondere Sensibilität walten lassen.
Ganz Winnenden war in diesen Tagen erst in Schock, dann in Trauer. Im Umgang mit den Menschen in Winnenden mussten nicht nur Polizei, medizinische Betreuer und Notfallseelsorger den richtigen Ton finden, sondern auch die Journalisten.“
Boudgoust kündigte an, die Berichterstattung des SWR im Fernsehen, im Hörfunk und im Internet werde intern noch einmal gründlich aufgearbeitet: „Wir haben aufrichtig den richtigen Umgang mit einer Situation gesucht, von der wir alle wissen, dass es diesen „richtigen“ Umgang eigentlich gar nicht gibt, weil das Ereignis unsere Vernunft übersteigt und weil wir alle eigentlich nicht begreifen, wie so etwas passieren kann. Aber gerade diese Aufrichtigkeit hat mich bei dem, was ich vom SWR gesehen und gehört habe, persönlich beeindruckt. Und ich glaube, wir als öffentlich-rechtlicher Sender müssen gerade in einer solchen Ausnahmesituation in besonderer Weise offen und ehrlich sein. Alles andere wäre Heuchelei.“
Pressekontakt: Wolfgang Utz, Tel.: 07221/929-2785, E-Mail: wolfgang.utz@swr.de