NDR Sinfonieorchester spielt Sofia Gubaidulina und Peter Tschaikowsky

Hamburg –

NDR Sinfonieorchester spielt Sofia Gubaidulina und Peter Tschaikowsky

Konzerte: So., 5. April, 11 Uhr; Mo., 6. April, 20 Uhr, Laeiszhalle Hamburg
Sendung: Sonntag, 5. April, 11 Uhr, live auf NDR Kultur

Sie war schon als Kind ein herausragendes Talent. Inzwischen gilt die junge deutsch-japanische Geigerin Arabella Steinbacher als ausgereifte Künstlerin, die aufgrund ihrer durchdachten Interpretationen und einer außergewöhnlichen Tonschönheit höchste Anerkennung erfährt. Mit dem Violinkonzert „Offertorium“ der bei Hamburg lebenden Komponistin Sofia Gubaidulina präsentiert sie sich am Sonntag, 5. und Montag, 6. April, in der Hamburger Laeiszhalle. Am Pult steht Chefdirigent Christoph von Dohnányi. Eine Einführung gibt Habakuk Traber am 6. April um 19.00 Uhr im Kleinen Saal der Laeiszhalle.

„Ich schreibe keine weltliche Musik“, sagt Sofia Gubaidulina, die das Komponieren als Gottesdienst begreift. Ganz in diesem Sinne umkreist ihr hoch expressives „Offertorium“ den Gedanken des Opfers, theologisch und musikalisch, und steht im Zeichen von Johann Sebastian Bach. Die Komposition, die dem lettischen Geiger Gidon Kremer gewidmet ist, der das Werk 1981 in Wien uraufgeführt hat, besteht aus drei großen Abschnitten, die unmittelbar ineinander übergehen. Das Violinkonzert variiert das berühmte Königsthema von Bachs „Musikalischem Opfer“ als eine innig rhapsodische Klage, in der sich die Violine immer wieder aus der dunklen Tiefe in lichteste Höhen empor spielt.

Im zweiten Teil des Konzertabends steht Peter Tschaikowskys populäre Fünfte Sinfonie auf dem Programm. Tschaikowsky komponierte sie in einer für ihn typischen Phase der Selbstzweifel. Am 27. Mai 1888 schrieb er an seinen Bruder Modest: „Offen gestanden habe ich noch keine Lust, mich wieder schöpferisch zu betätigen. Was soll das bedeuten? Habe ich mich wirklich verausgabt? Es fehlt an Gedanken und Stimmungen! Trotzdem hoffe ich, dass sich allmählich Material für eine Sinfonie ansammeln wird.“ Drei Tage später heißt es in einem Brief an seine Freundin und Gönnerin Nadeschda: „Ich beginne allmählich, meinem stumpfen Gehirn eine Sinfonie zu entlocken.“ Und tatsächlich war die Fünfte nach wenigen Wochen vollendet. Die Uraufführung fand unter der Leitung des Komponisten am 17. November 1888 in St. Petersburg statt.

Die Künstler:

Das NDR Sinfonieorchester, zukünftig „Orchestra in Residence“ der Elbphilharmonie, wurde 1945 als eines der ersten großen deutschen Rundfunkorchester gegründet. Mehr als ein Vierteljahrhundert lang prägte der erste Chefdirigent Hans Schmidt-Isserstedt das künstlerische Profil des Orchesters. Neben der Pflege des klassisch-romantischen Repertoires liegt ein Schwerpunkt der Arbeit auf der Präsentation zeitgenössischer Werke. Dirigenten wie Bruno Maderna, Pierre Boulez oder Krzysztof Penderecki leiteten wichtige Uraufführungen. Ab Anfang der 80er-Jahre erreichte die 20-jährige intensive Zusammenarbeit des Orchesters mit Günter Wand eine ähnliche Bedeutung wie die Ära Schmidt-Isserstedt. Die Reihe der Chefdirigenten wurde in den Neunzigern zunächst mit Sir John Eliot Gardiner und Herbert Blomstedt fortgesetzt. 1998 wurde Christoph Eschenbach in diese Position berufen. Seit Beginn der Saison 2004/05 setzt Christoph von Dohnányi die Tradition bedeutender Persönlichkeiten in der Chefposition des Orchesters fort. Neben ihm nimmt Alan Gilbert die Position des Ersten Gastdirigenten ein.

Christoph von Dohnányi wurde in Berlin geboren. Er begann zunächst ein Jurastudium in München und wechselte nach zwei Jahren an die Münchner Musikhochschule. Bei seinem Großvater Ernst von Dohnányi setzte er sein Studium an der Florida State University fort. 1953 wurde er von Sir Georg Solti zum Dirigenten und Korrepetitor an die Oper Frankfurt berufen. Mit 27 Jahren wurde er in Lübeck der jüngste Generalmusikdirektor Deutschlands, bevor er die Stelle des Chefdirigenten beim WDR Sinfonieorchester antrat. Seine weitere Karriere führte ihn nach Frankfurt, wo er Generalmusikdirektor und später Operndirektor wurde, und 1978 nach Hamburg, wo er als Intendant und Chefdirigent die Oper leitete. 1981 dirigierte Dohnányi erstmals das Cleveland Orchestra, dem er 20 Jahre lang vorstehen sollte, zuerst als Music Director designate und dann von September 1984 bis August 2002 als Music Director. Ab 1997 war Christoph von Dohnányi zehn Jahre lang Principal Conductor beim Philharmonia Orchestra London, dessen Ehrendirigent auf Lebenszeit er heute ist. Gemeinsam mit dem Orchester folgt er zahlreichen Einladungen in die großen Musikmetropolen der Welt sowie zu den Festivals in Luzern und BBC Proms in London.

Arabella Steinbacher gelang der internationale Durchbruch im März 2004 mit dem Orchestre Philharmonique de Radio France unter der Leitung von Sir Neville Marriner in Paris. Seitdem arbeitet sie mit Dirigenten wie Vladimir Fedossejew, Valery Gergiev, Fabio Luisi, Neeme Järvi und Yuri Temirkanov zusammen. In Deutschland musiziert die Geigerin in dieser Saison u. a. mit dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks unter Sir Colin Davis, dem Gewandhausorchester Leipzig unter Riccardo Chailly und Herbert Blomstedt, dem WDR Sinfonieorchester Köln unter Andris Nelsons und dem hr Sinfonieorchester unter Yakov Kreizberg. Ihr triumphales Amerika-Debüt gab sie 2007 mit dem Chicago Symphony Orchestra unter Christoph von Dohnányi. 2008 war sie die Solistin des Eröffnungskonzerts des Schleswig-Holstein Musik Festivals. Begleitet wurde sie bei diesem Auftritt vom NDR Sinfonieorchester unter Christoph von Dohnányi. Hervorzuheben sind ihre diesjährigen Debüts bei den BBC Proms, beim Philharmonia Orchestra, beim Pittsburgh Symphony Orchestra und beim Orchestre de l’opéra national de Paris. Arabella Steinbacher ist Preisträgerin des Joseph-Joachim-Violinwettbewerbes. 2001 erhielt sie den Förderpreis des Freistaates Bayern, im selben Jahr wurde sie in den Freundeskreis der Anne-Sophie-Mutter-Stiftung aufgenommen. 2007 wurde die Geigerin mit dem „ECHO Klassik 2007“ ausgezeichnet, für ihre CD-Einspielung beider Violinkonzerte von Schostakowitsch erhielt sie den „Vierteljahrespreis der Deutschen Schallplattenkritik“. Arabella Steinbacher wurde 1981 in München geboren. Ihre Mutter ist Japanerin, der Vater Deutscher. Bereits mit drei Jahren erhielt sie ihren ersten Geigenunterricht und kam mit neun Jahren als jüngste Studentin zu Ana Chumachenko an die Münchner Musikhochschule. Arabella Steinbacher spielt die „Booth“-Violine von Antonio Stradivari, Cremona 1716, eine Leihgabe der Nippon Music Foundation. Jonathan Moulds stellte ihr zudem die „Jarnovich“-Guarneri del Gesu von 1741 zur Verfügung.

Karten zu 9 Euro bis 41 Euro (zzgl. 10 % Vorverkaufsgebühr) gibt es im NDR Ticketshop im Levantehaus, Mönckebergstr. 7, 20095 Hamburg, Tel.: 0180/178 79 80 (bundesweit zum Ortstarif; Preise aus dem Mobilfunknetz können abweichen), E-Mail: ticketshop@ndr.de .

www.ndrsinfonieorchester.de

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Rothenbaumchaussee 132
20149 Hamburg
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Konzerte: So., 5. April, 11 Uhr; Mo., 6. April, 20 Uhr, Laeiszhalle Hamburg
Sendung: Sonntag, 5. April, 11 Uhr, live auf NDR Kultur

Sie war schon als Kind ein herausragendes Talent. Inzwischen gilt die junge deutsch-japanische Geigerin Arabella Steinbacher als ausgereifte Künstlerin, die aufgrund ihrer durchdachten Interpretationen und einer außergewöhnlichen Tonschönheit höchste Anerkennung erfährt. Mit dem Violinkonzert „Offertorium“ der bei Hamburg lebenden Komponistin Sofia Gubaidulina präsentiert sie sich am Sonntag, 5. und Montag, 6. April, in der Hamburger Laeiszhalle. Am Pult steht Chefdirigent Christoph von Dohnányi. Eine Einführung gibt Habakuk Traber am 6. April um 19.00 Uhr im Kleinen Saal der Laeiszhalle.

„Ich schreibe keine weltliche Musik“, sagt Sofia Gubaidulina, die das Komponieren als Gottesdienst begreift. Ganz in diesem Sinne umkreist ihr hoch expressives „Offertorium“ den Gedanken des Opfers, theologisch und musikalisch, und steht im Zeichen von Johann Sebastian Bach. Die Komposition, die dem lettischen Geiger Gidon Kremer gewidmet ist, der das Werk 1981 in Wien uraufgeführt hat, besteht aus drei großen Abschnitten, die unmittelbar ineinander übergehen. Das Violinkonzert variiert das berühmte Königsthema von Bachs „Musikalischem Opfer“ als eine innig rhapsodische Klage, in der sich die Violine immer wieder aus der dunklen Tiefe in lichteste Höhen empor spielt.

Im zweiten Teil des Konzertabends steht Peter Tschaikowskys populäre Fünfte Sinfonie auf dem Programm. Tschaikowsky komponierte sie in einer für ihn typischen Phase der Selbstzweifel. Am 27. Mai 1888 schrieb er an seinen Bruder Modest: „Offen gestanden habe ich noch keine Lust, mich wieder schöpferisch zu betätigen. Was soll das bedeuten? Habe ich mich wirklich verausgabt? Es fehlt an Gedanken und Stimmungen! Trotzdem hoffe ich, dass sich allmählich Material für eine Sinfonie ansammeln wird.“ Drei Tage später heißt es in einem Brief an seine Freundin und Gönnerin Nadeschda: „Ich beginne allmählich, meinem stumpfen Gehirn eine Sinfonie zu entlocken.“ Und tatsächlich war die Fünfte nach wenigen Wochen vollendet. Die Uraufführung fand unter der Leitung des Komponisten am 17. November 1888 in St. Petersburg statt.

Die Künstler:

Das NDR Sinfonieorchester, zukünftig „Orchestra in Residence“ der Elbphilharmonie, wurde 1945 als eines der ersten großen deutschen Rundfunkorchester gegründet. Mehr als ein Vierteljahrhundert lang prägte der erste Chefdirigent Hans Schmidt-Isserstedt das künstlerische Profil des Orchesters. Neben der Pflege des klassisch-romantischen Repertoires liegt ein Schwerpunkt der Arbeit auf der Präsentation zeitgenössischer Werke. Dirigenten wie Bruno Maderna, Pierre Boulez oder Krzysztof Penderecki leiteten wichtige Uraufführungen. Ab Anfang der 80er-Jahre erreichte die 20-jährige intensive Zusammenarbeit des Orchesters mit Günter Wand eine ähnliche Bedeutung wie die Ära Schmidt-Isserstedt. Die Reihe der Chefdirigenten wurde in den Neunzigern zunächst mit Sir John Eliot Gardiner und Herbert Blomstedt fortgesetzt. 1998 wurde Christoph Eschenbach in diese Position berufen. Seit Beginn der Saison 2004/05 setzt Christoph von Dohnányi die Tradition bedeutender Persönlichkeiten in der Chefposition des Orchesters fort. Neben ihm nimmt Alan Gilbert die Position des Ersten Gastdirigenten ein.

Christoph von Dohnányi wurde in Berlin geboren. Er begann zunächst ein Jurastudium in München und wechselte nach zwei Jahren an die Münchner Musikhochschule. Bei seinem Großvater Ernst von Dohnányi setzte er sein Studium an der Florida State University fort. 1953 wurde er von Sir Georg Solti zum Dirigenten und Korrepetitor an die Oper Frankfurt berufen. Mit 27 Jahren wurde er in Lübeck der jüngste Generalmusikdirektor Deutschlands, bevor er die Stelle des Chefdirigenten beim WDR Sinfonieorchester antrat. Seine weitere Karriere führte ihn nach Frankfurt, wo er Generalmusikdirektor und später Operndirektor wurde, und 1978 nach Hamburg, wo er als Intendant und Chefdirigent die Oper leitete. 1981 dirigierte Dohnányi erstmals das Cleveland Orchestra, dem er 20 Jahre lang vorstehen sollte, zuerst als Music Director designate und dann von September 1984 bis August 2002 als Music Director. Ab 1997 war Christoph von Dohnányi zehn Jahre lang Principal Conductor beim Philharmonia Orchestra London, dessen Ehrendirigent auf Lebenszeit er heute ist. Gemeinsam mit dem Orchester folgt er zahlreichen Einladungen in die großen Musikmetropolen der Welt sowie zu den Festivals in Luzern und BBC Proms in London.

Arabella Steinbacher gelang der internationale Durchbruch im März 2004 mit dem Orchestre Philharmonique de Radio France unter der Leitung von Sir Neville Marriner in Paris. Seitdem arbeitet sie mit Dirigenten wie Vladimir Fedossejew, Valery Gergiev, Fabio Luisi, Neeme Järvi und Yuri Temirkanov zusammen. In Deutschland musiziert die Geigerin in dieser Saison u. a. mit dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks unter Sir Colin Davis, dem Gewandhausorchester Leipzig unter Riccardo Chailly und Herbert Blomstedt, dem WDR Sinfonieorchester Köln unter Andris Nelsons und dem hr Sinfonieorchester unter Yakov Kreizberg. Ihr triumphales Amerika-Debüt gab sie 2007 mit dem Chicago Symphony Orchestra unter Christoph von Dohnányi. 2008 war sie die Solistin des Eröffnungskonzerts des Schleswig-Holstein Musik Festivals. Begleitet wurde sie bei diesem Auftritt vom NDR Sinfonieorchester unter Christoph von Dohnányi. Hervorzuheben sind ihre diesjährigen Debüts bei den BBC Proms, beim Philharmonia Orchestra, beim Pittsburgh Symphony Orchestra und beim Orchestre de l’opéra national de Paris. Arabella Steinbacher ist Preisträgerin des Joseph-Joachim-Violinwettbewerbes. 2001 erhielt sie den Förderpreis des Freistaates Bayern, im selben Jahr wurde sie in den Freundeskreis der Anne-Sophie-Mutter-Stiftung aufgenommen. 2007 wurde die Geigerin mit dem „ECHO Klassik 2007“ ausgezeichnet, für ihre CD-Einspielung beider Violinkonzerte von Schostakowitsch erhielt sie den „Vierteljahrespreis der Deutschen Schallplattenkritik“. Arabella Steinbacher wurde 1981 in München geboren. Ihre Mutter ist Japanerin, der Vater Deutscher. Bereits mit drei Jahren erhielt sie ihren ersten Geigenunterricht und kam mit neun Jahren als jüngste Studentin zu Ana Chumachenko an die Münchner Musikhochschule. Arabella Steinbacher spielt die „Booth“-Violine von Antonio Stradivari, Cremona 1716, eine Leihgabe der Nippon Music Foundation. Jonathan Moulds stellte ihr zudem die „Jarnovich“-Guarneri del Gesu von 1741 zur Verfügung.

Karten zu 9 Euro bis 41 Euro (zzgl. 10 % Vorverkaufsgebühr) gibt es im NDR Ticketshop im Levantehaus, Mönckebergstr. 7, 20095 Hamburg, Tel.: 0180/178 79 80 (bundesweit zum Ortstarif; Preise aus dem Mobilfunknetz können abweichen), E-Mail: ticketshop@ndr.de .

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