Multi-Kulti auf den Vorstandsetagen

Hamburg –

Multi-Kulti auf den Vorstandsetagen

Rund jeder vierte Vorstand im Dax stammt nicht aus Deutschland. Im europäischen Vergleich ist das jedoch noch zu wenig. Ergebnisse einer Exklusiv-Studie.

In deutschen Unternehmen geht es internationaler zu, als es das Vorurteil vom Closed Shop Germany will. Fast jeder Vierte (23,6 Prozent) der 182 Vorstände in Dax-Unternehmen ist nicht in Deutschland geboren und aufgewachsen. Im Jahr 2000 waren es noch weniger als 15 Prozent. Das ergab eine Studie der Personalberatung Heidrick Struggles, die manager magazin exklusiv in seiner neuesten Ausgabe veröffentlicht (Erscheinungstermin: Freitag, 20. März).

Lange taten sich die Unternehmen hierzulande mit internationalen Managern in Top-Positionen schwer. „Doch seit einigen Jahren wandeln sich viele von nur internationalen zu wirklich globalen Firmen“, sagt Hans-Detlef Pries (67), Partner bei Heidrick Struggles. Zum Studienstichtag 31. Januar 2009 waren 15 Nationalitäten in den Vorständen der 30 wichtigsten Börsenfirmen Deutschlands vertreten, unter ihnen sieben Vorsteher wie der MAN-Chef Håkan Samuelsson (Schweden) und Henkel-Primus Kasper Rorsted (Dänemark). Die größte ausländische Gruppe stellen nicht mehr Schweizer und Österreicher, sondern mit insgesamt 14 Vorständen Amerikaner und Briten wie der BMW-Marketingverantwortliche Ian Robertson.

Spitzenreiter in puncto Multi-Kulti ist mit fünf von sieben ausländischen Vorständen der Bad Homburger Medizinkonzern Fresenius Medical Care. Auch Henkel, Adidas, Deutsche Bank und Linde kommen auf einen Anteil von 50 Prozent und mehr. Umgekehrt ist noch jeder dritte Dax-Vorstand ausschließlich deutsch bestückt, selbst bei Global Playern wie BASF, Bayer, Daimler, ThyssenKrupp, RWE oder Eon.

Im europäischen Vergleich hinkt Deutschland allerdings weiter hinterher. In der Schweiz etwa ist fast jeder zweite Topmanager im Index SMI kein Schweizer; in Großbritannien stammen 35 Prozent der FTSE-Boardmitglieder von außerhalb der Inseln. Nur Frankreich zeigt sich mit 21,2 Prozent Nicht-Franzosen unter den Vorständen im CAC 40 noch heimatverbundener als die Deutschen.

Autor: Klaus Werle
Ansprechpartner: Dr. Henrik Müller
Telefon: 040/308005-38

Hamburg, 18. März 2009

manager magazin
Kommunikation
Ute Miszewski
Telefon: 040/3007-2178
E-Mail: Ute_Miszweski@manager-magazin.de

Hamburg

Multi-Kulti auf den Vorstandsetagen

Rund jeder vierte Vorstand im Dax stammt nicht aus Deutschland. Im europäischen Vergleich ist das jedoch noch zu wenig. Ergebnisse einer Exklusiv-Studie.

In deutschen Unternehmen geht es internationaler zu, als es das Vorurteil vom Closed Shop Germany will. Fast jeder Vierte (23,6 Prozent) der 182 Vorstände in Dax-Unternehmen ist nicht in Deutschland geboren und aufgewachsen. Im Jahr 2000 waren es noch weniger als 15 Prozent. Das ergab eine Studie der Personalberatung Heidrick Struggles, die manager magazin exklusiv in seiner neuesten Ausgabe veröffentlicht (Erscheinungstermin: Freitag, 20. März).

Lange taten sich die Unternehmen hierzulande mit internationalen Managern in Top-Positionen schwer. „Doch seit einigen Jahren wandeln sich viele von nur internationalen zu wirklich globalen Firmen“, sagt Hans-Detlef Pries (67), Partner bei Heidrick Struggles. Zum Studienstichtag 31. Januar 2009 waren 15 Nationalitäten in den Vorständen der 30 wichtigsten Börsenfirmen Deutschlands vertreten, unter ihnen sieben Vorsteher wie der MAN-Chef Håkan Samuelsson (Schweden) und Henkel-Primus Kasper Rorsted (Dänemark). Die größte ausländische Gruppe stellen nicht mehr Schweizer und Österreicher, sondern mit insgesamt 14 Vorständen Amerikaner und Briten wie der BMW-Marketingverantwortliche Ian Robertson.

Spitzenreiter in puncto Multi-Kulti ist mit fünf von sieben ausländischen Vorständen der Bad Homburger Medizinkonzern Fresenius Medical Care. Auch Henkel, Adidas, Deutsche Bank und Linde kommen auf einen Anteil von 50 Prozent und mehr. Umgekehrt ist noch jeder dritte Dax-Vorstand ausschließlich deutsch bestückt, selbst bei Global Playern wie BASF, Bayer, Daimler, ThyssenKrupp, RWE oder Eon.

Im europäischen Vergleich hinkt Deutschland allerdings weiter hinterher. In der Schweiz etwa ist fast jeder zweite Topmanager im Index SMI kein Schweizer; in Großbritannien stammen 35 Prozent der FTSE-Boardmitglieder von außerhalb der Inseln. Nur Frankreich zeigt sich mit 21,2 Prozent Nicht-Franzosen unter den Vorständen im CAC 40 noch heimatverbundener als die Deutschen.

Autor: Klaus Werle
Ansprechpartner: Dr. Henrik Müller
Telefon: 040/308005-38

Hamburg, 18. März 2009

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