Berichterstattung ueber Amoklauf braucht Konsequenzen
Berichterstattung ueber Amoklauf braucht Konsequenzen
Anlaesslich der Diskussion um Konsequenzen aus dem Amoklauf erklaert die Sprecherin der Arbeitsgruppe fuer Kultur und Medien der SPD-Bundestagsfraktion Monika Griefahn:
Die Opfer und Buerger von Winnenden sind in den Stunden und Tagen nach dem Amoklauf durch den Umgang vieler Medien zum zweiten Mal zum Opfer geworden. Die hohe Anzahl von Beispielen fuer Sensationsjournalismus – angefangen bei Spekulationen, Verletzung der persoenlichen Wuerde bis hin zur Manipulation von Berichten – ist erschreckend. Dadurch werden nicht nur die Opfer gedemuetigt sondern auch Taeter heroisiert, was Nachahmungstaten und Trittbrettfahrer provoziert. Gerade in Faellen wie diesem muessen wir uns in Deutschland auf journalistische Ethik, Sorgfaltspflicht und Verantwortungsbewusstsein verlassen koennen. Vor diesem Hintergrund begruessen wir es ausdruecklich, dass sich der Deutsche Journalistenverband (DJV) mit einer sehr deutlichen Kritik an seine Mitglieder gewandt hat.
Jetzt muss sich jedes einzelne Medium fragen, welche Konsequenzen es fuer die eigene Berichterstattung ziehen muss. Gleichzeitig ist eine gemeinsame Verstaendigung der Medien untereinander dringend notwendig, damit Medien nicht zu Waffen werden. Wir fordern die Verlage und Sender auf, sich gemeinsam an einen Tisch zu setzen, um sich auf journalistische Grundsaetze zu besinnen und zu verstaendigen. Auch im Deutschen Bundestag werden wir uns gesondert mit diesem Thema befassen.
Angesichts der schrecklichen Ereignisse und der Berichterstattung darueber, ist es auch politisch nicht einfach, dem schnellen Reflex des blinden Verbots-Aktionismus zu widerstehen. Deshalb begruessen wir, dass die meisten politischen Entscheidungstraeger jetzt differenzierter argumentieren als noch bei Erfurt und Emsdetten. Politische Konsequenzen muessen sachlich, besonnen und ruhig diskutiert werden, wenn sie mehr als Populismus sein sollen. Undurchdachte Schnellschuesse auf vermeintliche Ursachen wie das Internet oder Computerspiele schaden dabei mehr als sie nutzen.
© 2009 SPD-Bundestagsfraktion – Internet: http://www.spdfraktion.de
Berichterstattung ueber Amoklauf braucht Konsequenzen
Anlaesslich der Diskussion um Konsequenzen aus dem Amoklauf erklaert die Sprecherin der Arbeitsgruppe fuer Kultur und Medien der SPD-Bundestagsfraktion Monika Griefahn:
Die Opfer und Buerger von Winnenden sind in den Stunden und Tagen nach dem Amoklauf durch den Umgang vieler Medien zum zweiten Mal zum Opfer geworden. Die hohe Anzahl von Beispielen fuer Sensationsjournalismus – angefangen bei Spekulationen, Verletzung der persoenlichen Wuerde bis hin zur Manipulation von Berichten – ist erschreckend. Dadurch werden nicht nur die Opfer gedemuetigt sondern auch Taeter heroisiert, was Nachahmungstaten und Trittbrettfahrer provoziert. Gerade in Faellen wie diesem muessen wir uns in Deutschland auf journalistische Ethik, Sorgfaltspflicht und Verantwortungsbewusstsein verlassen koennen. Vor diesem Hintergrund begruessen wir es ausdruecklich, dass sich der Deutsche Journalistenverband (DJV) mit einer sehr deutlichen Kritik an seine Mitglieder gewandt hat.
Jetzt muss sich jedes einzelne Medium fragen, welche Konsequenzen es fuer die eigene Berichterstattung ziehen muss. Gleichzeitig ist eine gemeinsame Verstaendigung der Medien untereinander dringend notwendig, damit Medien nicht zu Waffen werden. Wir fordern die Verlage und Sender auf, sich gemeinsam an einen Tisch zu setzen, um sich auf journalistische Grundsaetze zu besinnen und zu verstaendigen. Auch im Deutschen Bundestag werden wir uns gesondert mit diesem Thema befassen.
Angesichts der schrecklichen Ereignisse und der Berichterstattung darueber, ist es auch politisch nicht einfach, dem schnellen Reflex des blinden Verbots-Aktionismus zu widerstehen. Deshalb begruessen wir, dass die meisten politischen Entscheidungstraeger jetzt differenzierter argumentieren als noch bei Erfurt und Emsdetten. Politische Konsequenzen muessen sachlich, besonnen und ruhig diskutiert werden, wenn sie mehr als Populismus sein sollen. Undurchdachte Schnellschuesse auf vermeintliche Ursachen wie das Internet oder Computerspiele schaden dabei mehr als sie nutzen.
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